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Exkursion zur Greifvogel-Station, Berg am Irchel

                                                             Text: Werner Fahrner, Dielsdorf  // Foto: Werner Fahrner, Dielsdorf // Juni 2016

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... zuerst wird der Besucher selber,  von zwei Habichtskäuzen genau begutachtet ...

Die Greifvogelstation,

   ist so etwas wie die Flugzeugwerft der SR-Technik im Flughafen Zürich. Nur mit dem Unterschied, dass die kleinen Flieger, nicht mehr mit eigener Kraft die rettenden Mechaniker finden. Diese Aufgabe des Transportes, übernehmen in diesem Fall die Polizei, Tierambulanz, Tierheim „Pfötli“, aufmerksame Wanderer, Tierfreunde oder auch Hundebesitzer, die die kleinen meist schon sehr abgemagerten Unglückspiloten in Wald und Feld auffinden.

 

  Vor allem im Frühling, sind es die Nestlinge, Opfer von Kollisionen mit Autos, ausgehungerte Greifvögel, mit Nahrungsmangel (keine Mäuse), infolge Überschwemmungen der Felder. So finden sie den Weg, wenn sie Glück haben, in einer dunklen Kartonschachtel, zur Greifvogel Station Berg am Irchel.

Schwarzmilan

mit diesen Federn kann man nicht mehr fliegen !! 

Da müssen dringend Neue her.

Das Bergen eines Greifvogels ist im Gegensatz zu einem Rehkitz Gesetzlich nicht verboten. Beim Auffinden eines Rehes oder eines anderen Säugetiers in Wald und Feld, muss dringend der Förster / Jäger oder die Polizei gerufen werden. Ansonsten könnte eine Strafe drohen wegen Wilderei !?

Der Betreuer Andreas Lischke, Leiter der Greifvogelstation (Biologe und Ornithologe, mit langjähriger Vogelkunde Erfahrung an der Nordseeküste), übernimmt nun den kleinen oder grossen Greifvogel, der in der Natur zum sicheren Tode verurteilt wäre, in seine Obhut.

Schwarzmilan

Immerhin werden bis zu 80% der Piloten später wieder fliegen können. Leider gibt es auch welche für die jede Hilfe zu spät kommen wird. Diese "Unglücksraben", werden fachmännisch eingeschläfert. Da die Greifvögel absolute Wildtiere sind, würden sie sich in Gefangenschaft, mit einer irreparabler Verletzung nicht wohl fühlen. Sie würden über kurz oder lang den Stress der Gefangenschaft nicht überleben.

Schwarzmilan in der "Toten-Stellung"

und noch ein Schwarzmilan im "Osternest"

Den anderen "Bruchpiloten", winkt aber nach erfolgreicher Behandlung, durch die Mitarbeiter der Greifvogelstation, oder in schlimmen Fällen, auch durch das Tierspital Zürich, nach einigen Wochen oder Monaten wieder eine neu gewonnene Freiheit.

 

Nach Aussage von Andreas Lischke, Leiter der Station, war im letzen Jahr 2015 die Belegung mit über 200 Patienten recht hoch. Auch dieses Jahr sind schon wieder viele Vögel unsere "Gäste". 

 

Bei Pflegekosten von ca. 600.00 Franken pro Pflegefall ergibt das doch einen recht hohen Betrag, der von diversen Spendengelder und Gönner finanziert wird.

 

Vogelfreunde können auch für 300.00 Fr., Gotti oder Götti eines Patienten werden und diesen, wenn es so weit ist, auf der eigenen Hand in die Freiheit entlassen – ein atemraubendes Erlebnis!  

 

(Eine Idee für einen Speziellen Anlass in der Familie, oder als Dankbarkeit für einen zufälligen gewonnenen Glücksmoment.  So erlebt man, wie sein persönliches "Spendengeld" 100%,  glücklich wieder in den Himmel steigt und dazu bekommt man auch noch eine Urkunde die zu Hause einen Ehrenplatz einnehmen kann. (Eigene Anmerkung w.f.) )

Junger Turmfalke

Junger Turmfalke (Nestling)

Junger Turmfalke (Nestling)

Junger Turmfalke

Junger Turmfalke (Nestling)

Junger Turmfalke (Nestling)

Leider wissen die Vögel diese Hilfe nicht so zu schätzen wie wir es von uns Menschen gewohnt sind. Nach vollständiger Gesundung und natürlich 100% Flugtauglichkeit, verlassen sie Berg am Irchel wieder, nur mit einem Ring am Bein, als Erinnerung an die Greifvogelstation, in alle Himmelsrichtungen – ohne:

                                                           „Danke“   .....    zu sagen.

Baumfalke

Wanderfalke

Wanderfalke

 Sogar ein vergifteter Turmfalke, der glücklicherweise nicht viel vom Gift erwischt hatte, wurde knapp 20 Minuten nach der Genesung und Freilassung wieder beim Nest in Zürich, am alten Ort gesehen. Obwohl die Navigation beim Transport im vergifteten Zustand und in einer dunklen Kiste dem Vogel sicher keine Hilfe war. -  Eben „das Wunder der Natur“ !!

 

Die Vögel werden bei der Ankunft medizinisch untersucht und mit der nötigen Behandlung und Medikamenten versehen. Nun werden sie in eine ca. 1 Kubikmeter  grosse dunkle Art "Stall-Box", mit einer kleinen aufgerauter  Plexiglasscheibe, die nur ca.60% Tageslicht hereinlässt, zur Pflege und Genesung abgelegt. Das Futter, natürliche Mäuse vom grossen "Bruder Flughafengelände" und einigen Forschungslabors unentgeltlich zur Verfügung gestellt, bekommen sie, wie die "Insassen einer JVD-Gefängnisanstalt", durch eine Klappe in der Aussenwand der Box. Man ist eben sehr bemüht den menschlichen Kontakt auf ein absolutes Minimum  zu halten. So bekommen sie die nötige Ruhe für Ihre Genesung.

 

Jeder Bauer und Mäusefänger ist übrigens sehr willkommen, wenn er seine Beute, tiefgekühlt der Station zur Verfügung stellt. So hilft er den Greifvögeln  -  die für den Bauer sicher unangenehme Arbeit -, später nach ihrer Genesung wieder auf ganz natürlich Art, auf seinem Hof für ihn zu erledigen. 

                                    Ganz nach dem Motto: "Einer für Alle - Alle für Einen"

 

Wenn die Heilung gute Fortschritte macht und die kleinen oder grossen Flieger, nur wieder zu Kräften kommen müssen, - geht’s in eine grössere Voliere mit Tageslicht. Bald ist aber auch der nächste Weg frei, für das Fitnesscentrum „Grosse Flugvoliere“. Jetzt, gilt es die reparierten Flügel und Motoren wieder auf Vordermann zu trimmen, um sich  auf die kommende Wildnis einzustellen.

Turmfalke, - der bald wieder in die Freiheit fliegen darf

das selbe gilt auch für diesen Waldkauz

  Sobald Andreas Lischke die Flugfähigkeit des Vogels sichergestellt hat, wartet die Neue Freiheit auf unseren Patienten. Noch einmal ein Sichern von rechts nach links. Ein kurzes Flattern mit den Flügeln und schon geht's in die Höhe. Noch ein letzter Blick vom Himmel auf die Vogelstation im Dorf „Berg am Irchel„. Aber dann  -  zieht die schöne Landschaft in der Thurebene, den wieder gesunden Raubvogel magisch an, um ein neu geschenktes Leben zu beginnen.

auch dieser Rotmilan, - kann den Start ins neu geschenkte Leben, kaum erwarten.

 ....Adios Amigo !!! ...,  viel Glück und auf (Nimmer-) Wiedersehn !!!!!

An dieser Stelle möchten wir uns nochmals bei dem Organisator des Natur & Vogelschutzvereins Steinmaur - und der Greifvogelstation Berg am Irchel,  für diese Lehrreiche und Interessante Exkursion ins Leben der Greifvögel ganz herzlich bedanken.

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